Larissa Medvedeva
Die Raketen- und Weltraumforschung hat in Deutschland eine lange Tradition. Die wohlbekannten Namen von Hermann Oberth, Wernher von Braun oder von der V2-Rakete sprechen für sich selbst. Nach der Teilung Deutschland 1945 nahm die Raumfahrtforschung in beiden Staaten verschiedene Wege: während Westdeutschland in die internationale europäische Programme ELDO (European Launching Development Organisation) und ESRO (European Space Research Organisation) 1962 enstieg, speilte die DDR eine wichtige Rolle in der sowjetischen Weltraumforschung. Mehrere Hundert von deutschen Wissenschaftlern und Technikern arbeiteten in der Sowjetunion bis Stalins Tod (1953), später entwickelten die Akademie der Wissenschaften der DDR und andere industrielle und wissenschaftliche Einrichtungen mehrere technisch hoch anspruchsvolle Geräte, die bei bemannten und unbemannten Weltraummissionen eingesetzt wurden. Der Flug von Sigmund Jäh wurde zum Höhepunkt der deutsch-sowjetischen Weltraumkooperation, als der ostdeutsche Kosmonaut 6 Tage auf der Weltraumstation Sojuz 6 Ende August 1978 verbrachte.
Diese Kooperation wurde seitens der Gesellschaft vom großen Interesse und Faszination begleitet. In verschiedenen Verlagshäuser und Medien der DDr erschienene zahlreiche populärwissenschaftliche und literarische Publikation zum Weltraum allgemein und zur sowjetischen Raumfahrt im Besonderen. Diese Literatur zeichnete sich durch einen besonders starken Einfluss durch die sowjetische Ideologie und wurde streng seitens der ostdeutschen Parteiregierung kontrolliert. Die Analyse von diesem Bereich der ostdeutschen Literatur erlaubt einen Einblick in die Kultur und das Alltagsleben der DDR-Bürger.
Mit Hilfe von Jürgen Links (Interdiskursnalyse, Kollektivsymbolik) und Siegfried Jägers (Kritische Diskursanalyse) theoretischen Werken, basierend auf der Diskursanalyse von Michel Foucault, verfolgt das Projekt die Frage nach dem Einfluss der Raumfahrt(forschung) auf die populäre Literatur der DDR.
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"Topologie der Technik"
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