Medien bringen ihnen entsprechende Formen des Wissens hervor. Sie sind an der Herstellung und Verbreitung spezifischer Wissensräume konstitutiv beteiligt, gehen jedoch selbst ebenfalls aus spezifischen Wissenstopologien hervor. An der Schnittstelle dieses wechselseitigen Hervorbringungsverhältnisses von Medien und Wissensraum steht häufig in systematischer Weise die Produktion einer jeweils spezifischen Sichtbarkeit, die sich in 'epistemischen Bildern' niederschlägt.
Der Zusammenhang von (technischen) Medien, medial produzierten Sichtbarkeiten und einer topologischen Wissens-(An)Ordnung wird besonders deutlich am Beispiel wissenschaftlichen (Bild-) Mediengebrauchs, da in der konkreten Experimentalsituation des Laboratoriums durch Bildgebung oder Aufzeichnung gewonnene Bilder selten allein der Veranschaulichung dienen. Vielmehr werden über diskursive und deiktische Evidenzgesten Bilder als Produzenten neuer, unhintergehbarer Sichtbarkeiten selbst zu ‚epistemischen Dingen’. Was sichtbar wird, wird dies, weil es in, über und durch Medien sichtbar gemacht wird. In der Folge zirkulieren Bilder, die, als „epistemische Objekte" im Sinne Hans-Jörg Rheinbergers, sowohl in ihrer medienspezifischen Eigenart als auch hinsichtlich ihrer epistemischen Funktion aus medientheoretischer Perspektive noch nicht hinreichend untersucht worden sind.
Das Projekt versucht das wechselseitige Konstitutionsverhältnis von Wissen und Medien der Sichtbarmachung anhand zweier strategischer Situationen, der Implementierung der Mikrofotografie in den Laboralltag der zweiten Hälfte des 19Jh. und heutigen nicht-optischen Verfahren nanotechnologischer Sichtbarmachung, näher zu bestimmen und die jeweils hervorgebrachten Sichtbarkeitsräume zu rekonstruieren.
Dabei spielt die (Weiter-)Entwicklung eines dieser Wechselseitigkeit angemessenen Medienbegriffs eine zentrale Rolle für die theoretische Dimension des Projekts.
(Sebastian Scholz)
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