Katja Schikorra
Lange Zeit fand Migration von Frauen in der wissenschaftlichen Forschung kaum Beachtung. Erst in den letzten Jahren wurde verstärkt auf die Rolle von Frauen in Wanderungsprozessen hingewiesen. In diesem Kontext wird nun auch die These von einer ‚Feminisierung der Migration’ diskutiert. Dieser Begriff meint jedoch nicht nur den quantitativen Anstieg des Frauenanteils im Migrationsprozess, sondern bezieht sich auch auf neue frauenspezifische Migrationformen. In den Blick geraten zunehmend zirkuläre Arbeitsmigrationen und transnationale Pendelmigrationen. Der Fokus des Promotionsprojektes ist hier angesiedelt: Es untersucht die Gruppe der osteuropäischen Pendelmigrantinnen, die in der privaten Alten- und Krankenpflege beschäftigt sind. Anders als herkömmliche Migrationsgruppen zeichnen sich diese Migrantinnen nicht dadurch aus, dass sie von einem Ort zum Anderen wandern, sondern dass ihre Migration anhält - sie ihr Leben im Herkunftsland nicht aufgeben, sie aber dennoch im Ausland leben und arbeiten. Diese Frauen, die durch das Leben in ihrem Herkunftsland in spezifisch-kulturellen Raumkonstruktionen verankert sind, treffen hier auf Männer und Frauen der Mehrheitsgesellschaft – und deren jeweilige Routinen im Kontext Raum, Technik und Gender. Raum, Gender und Technik wird hier als ein Komplex von sich wechselseitig beeinflussenden und prägenden Kategorien gedacht.
Es soll die Frage bearbeitet werden, wie Migrantinnen in der privaten Alten- und Krankenpflege in Auseinandersetzung mit ihren deutschen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern und den Strukturen des Aufnahmelandes Raumarrangements verändern. Diese Frage wird aufgegliedert in verschiedene Teilfragen: Welche hegemonialen Strukturen prägen diese Räume? Welche Technologien werden wirksam in den entstehenden Räumen und inwiefern wirken sie raumkonstituierend und –prägend? Welche Dimensionen der Raumarrangements sind vergeschlechtlicht? Welche spezifischen Strukturen weist Pflege in der Dimension Raum auf?Â
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"Topologie der Technik"
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