Sonja Petersen: Vom „Schwachstarktastenkasten“ und seine Fabrikanten - Wissensräume im Klavierbau des 19. und 20. Jahrhunderts.

 â€žDie Seele des Pianofortebaues ist die Vereinigung von Kunst, Wissenschaft und Technik.“ Heinrich Hörig

Während des ersten Viertels des 19. Jahrhunderts veränderte sich das Handwerk des Klavierbaus maßgeblich. Im Zuge der industriellen Revolution wandelte sich die Herstellungsmethode in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von kunsthandwerklichen Kleinbetrieben zu modernen arbeitsteiligen Produktionseinheiten. Dieser Wandel führte zu Rationalisierung, Standardisierung und Serienproduktion. Dem traditionellen Musikinstrumentenbau war jedoch ein spezifisch örtlich gebundenes working knowledge, zu verstehen als leiblich gebundenes, informell tradiertes Erfahrungswissen, eigen. Dieses Wissen und Können blieb bis zu einem gewissen Teil an Personen und Firmen gebunden. Personengebundenes Wissen war für die Herstellung qualitativ hochwertiger Instrumente nicht zu ersetzen.

In diesem Projekt soll der Frage nachgegangen werden, wie Wissen und Können im Klavierbau tradiert wurden. Es ist zu betrachten, welchen Charakter Wissen und Können im Klavierbau hatten, wie sie sich im Laufe des 19. und 20. Jahrhundets veränderten und auf welche Art und Weise Wissen und Können weitergegeben und kommuniziert wurden. Zu berücksichtigen sind bei der Klärung dieser Fragen auch künstlerische und musikalische Aspekte und die Auswirkung sowohl auf den Klavierbau im Allgemeinen, der Tradierun von Wissen und Können im Besonderen und der Konstruktion der Instrumente an sich. Gerade in Bezug auf die sich verändernden Produktionsmethoden und die scheinbare Auflösung des Raumes im Zuge der Globalisierung ist zu untersuchen, wie sich personengebundenes Wissen unter veränderten technischen und räumlichen Bedingungen wandelte.

Das Wissen des Klavierbaus, sowohl in seiner personengebundenen als auch personenungebundenen Form zeigte sich in unterschiedlichen Wissensräumen: Von individuellen Notizbüchern (Wissens-Speicher), über Diskussionsforen in Fachzeitschriften (Wissens-Foren), bis hin zu Forschungseinrichtungen wie zum Beispiel akustischen Laboren in Klavierbaufirmen (Wissens-Stätten). Es gilt die räumliche Bedingtheit personengebundenem und personenungebundenen Wissen und die Verbindung zwischen Technik und Raum aufzudecken und zu analysieren.

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